Grabungen

 
Grabungen, an denen ich beteiligt war.

Grabung Rheinstetten - Ettlingen

 

Von Februar bis März 2014 war ich an einer Grabung im Bereich zwischen Rheinstetten und Ettlingen in der Nähe von Karlsruhe beteiligt. Ich arbeitete für das Landesamt für Denkmalpflege Baden-Würtemberg dort als Grabungsarbeiter.

Im Gebiet südlich von Karlsruhe sollte eine Gaspipeline gebaut werden. Da sich in dem angrenzenden Areal bereits bekannte römische Gräber befanden, sollte präventiv gegraben werden. Hierfür waren drei Abschnitte der geplanten Verlaufsroute der Pipeline vorgesehen.

 

Grabung 1

 

Nachdem ein Bagger im Bereich der ersten Grabung die Ackerkrume abgezogen hatte, wurde das Gebiet vermessen. Ein Survey ergab keine besonderen Ergebnisse. Erste Befunden traten als kreisrunde und ovale Verdunklungen im hellen Rheinkies zu Tage. Diese wurden wiederum in das Vermessungsraster aufgenommen. Anschließend legte der Grabungsleiter die Schnitte fest.

 

 

Entlang des Schnittes wurde nach unten gegraben. Hierbei legten wir eine Stratigraphie für jeden Schnitt an. Diese wurde mi farbigen Nägeln fotographisch festgehalten, damit sie später in das 3D-Modell eingefügt werden konnte.

Bei den kreisrunden Befunden handelte es sich nicht wie angenommen um die Reste einer Streuobstwiese oder Trichterlager.

 

 

 

Letztgenannte verbreitern sich je tiefer man kommt, doch unsere Befunde verjüngten sich immer weiter. In der Spitze fanden wir verkohlte Metallreste und eine seifig-hellblaue Substanz. Auf mein Anraten wurde der Kampfmittelbeseitigungsdienst zur Grabung bestellt, welcher die Substanz als Phosphorrückstände aus Phosphorgranaten identifizierte. Daraufhin ließen wir die übrigen kreisrunden Befunde unberührt.

 

 

 

 

Da sich die ovalen Befunde als Schützengräben herausstellten, kamen wir zu dem Schluss, dass es sich wohl um ein Schlachtfeld aus dem Zweiten Weltkrieg handeln musste.

 

 

 

 

 

Grabung 2

 

Die zweite Grabungsstelle war auch nicht viel ergiebiger. Nachdem wir den obersten Waldboden abgetragen hatten, trafen wir auf eine geschlossene Sandsteinschicht. Da es hier keine Befunde gab, zogen wir weiter zur dritten Stelle.

 

 

 

Grabung 3

 

Auch diese dritte Grabungsstelle gab nicht mehr her. Nach kurzer Zeit erkannten wir, dass in diesem kleinen Waldgebiet, in welchem wir Graben sollten, vor langer Zeit schon mal eine asphaltierte Straße verlief, welche mittlerweile in Vergessenheit geraten und überwuchert war. Mögliche Befunde waren schon zerstört. Also war auch hier für uns nichts mehr zu finden. Daraufhin wurde die Grabung nach nur wenigen Wochen eingestellt. Dennoch konnte ich viel über die Durchführung und die Dokumentation einer Grabung lernen.