Restaurierungen

 
Im Laufe meine Studiums konnte ich Erfahrungen sammeln, wie eine Restaurierung durchgeführt und dokumentiert wird.

Restaurierungsbericht

 

Inventarnummer:                 Vie 63/05-B8

Objekt:                                  Urne, Steilhalsterrine

Material:                                Irdenware, unglasiert, einheitlich bräunlich

Abmessung:                          Die größten Scherben ca. 200mm, die kleinsten ca. 60mm, Gesamt: 295mm x 285mm

Herkunft/Fundort:                Vietze, Lkr. Lüchow-Dannenberg, Fundplatz 63, Grabung 2005

Datierung:                            Jungbronzezeit (1100-700 v. Chr.)

 

Beschreibung:                 

- Die Farbe ist bräunlich, erdig mit leichter Querstreifung an der Innenseite.

- Die Magerung des Tons ist mit Quarzsand mittelmäßig bis grob geraten, vor allem außen ist die Oberfläche geglättet.

 

Form:

- Die Urne besitzt einen bauchigen Korpus mit einem langen steilen Kegelhals.

- Eine leicht ausbiegende, unregelmäßig verdickte Randlippe bildet den oberen Abschluss.

- Der Schulter-Hals-Umbruch ist durch eine umlaufende Kannelur dekorativ hervorgehoben.

- Der größte Körperdurchmesser befindet sich in Höhe des Bauchumbruchs, das Unterteil ist einziehend, der Flachboden ist leicht nach innen gewölbt.

- Die Urne besitzt keine Henkel.

- Vermutlich gehört eine Deckschale zur Urne.

 

Vorzustand:                          

- Die Scherben waren leicht erdig.

- Kleine schwarze Flecken waren sowohl außen als auch innen auf allen Scherben zu finden, dabei könnte es sich um Manganausfällungen handeln.

- Die Bruchkanten waren stark bestoßen.

- Das Material der Scherben war etwas brüchig.

- Die Urne ist zu beinahe zwei Dritteln in insgesamt 23 Scherben erhalten; eine Hälfte ist nur gering fragmentiert, so dass sich das gesamte Profil schon aus zwei größeren Scherben zusammensetzen lässt (eine Bodenscherbe mit fast komplett erhaltenem Boden, eine daran passende Randscherbe über den Bauchumbruch bis zur Randlippe).

- Drei  weitere Scherben des Gefäßes passen zwar aneinander, zeigen aber keine Anpassungen an die übrigen erhaltenen Scherben; vier Scherben lassen sich nicht anpassen.

 

 

Vorzustand von Innen und Außen

 

 

 

Restaurierung

 

- Reinigung

        o Durch trockenes Abbürsten mit einer Bürste und Borstenpinseln wurden Erdrückständen entfernt.

        o Die Bruchkanten und kleinerer Bereiche der Scherbenkörper mit einem Glasfaserstift gereinigt.

        o Erdrückstände an den Bruchkanten wurden mittels eines Skalpells vorsichtig entfernt.

- Rekonstruierung

        o Es wurden Anpassungen gesucht und die Scherben mit Hilfe von Klebestreifen vorläufig zusammengesetzt.

- Kleben

        o Geklebt wurde mit Paraloid B 72 ca. 45% in Aceton.

        o Klebstoffüberschüsse wurden mit Skalpell und acetongetränkten Wattestäbchen entfernt.

- Füllen der Fugen, Gipsergänzung

        o   Es erfolgte keine Fugenfüllung und keine Gipsergänzung

 

 

Zwischenzustand

 

 
 

Zustand nach Restaurierung