Lehrtätigkeit

 
Während meiner Studienzeit war ich mehrfach als Tutor tätig. Ein Semester wurde mir ein Lehrauftrag erteilt.

Lehrauftrag

"Anatomie für Archäologen"

 

Im Laufe meines Studiums bot ich der Leitung des Archäologischen Institutes der Universität Göttingen an, meine in einem vorherigen Studium der Humanmedizin erworbenen Kenntnisse der menschlichen Anatomie an meine Kommilitonen weiterzugeben.

Während der Lehrveranstaltung "Vergleichendes Sehen", welche ich in meinem zweiten und dritten Semester besuchte, fiel mir auf, dass nur wenige Studenten die anatomisch korrekten Bezeichnungen für Körperpunkte, Muskeln und Knochen kannten. Mir waren sie aus meinem vorherigen Studium der Humanmedizin, in welchem ich auch an dem Makroskopischen Anatomiekurs (Präparierkurs) teilgenommen hatte, bekannt. Da ich diesen Kurs nicht nur als Student zwei Semester besucht hatte, sondern auch vier Semester als Tutor tätig war, sind meine Kenntnisse der menschlichen Anatomie sehr tiefgehend. Auf Grund dieses Wissens wurde mir zum Sommersemester 2006, also in meinem vierten Semester am Archäologischen Institut, ein Lehrauftrag gem. § 34 Abs. 2 NHG im Umfang von zwei Lehrveranstaltungsstunden in der Woche an der Universität Göttingen erteilt.

 

Ziel des Seminars sollte es sein, dass ein Student nach der Teilnahme die am menschlichen Körper sichtbaren Knochenpunkte, Knochen, Muskeln, Sehnen und Besonderheiten terminologisch korrekt benennen kann. Hierfür begann ich mit den Knochenpunkten und Knochen. Anhand von Schaubildern und am Lebenden Objekt konnten die Studenten die Fachbegriffe erlernen. Nach jeder Unterrichtseinheit gingen wir in die Abgusssammlung des Institutes und vertieften dort das neu gelernte Wissen.

 

Ebenso ging ich bei den Muskeln und Sehnen, welche sich unter der Haut abzeichnen vor. Gerade hier konnte man in der hellenistischen Abteilung der Abgusssammlung hervorragend Muskeln identifizieren und auch die anatomisch korrekte Widergabe studieren.

 

Der Lehrauftrag wurde von mir ohne Vergütung durchgeführt. Mit ca. 15 bis 20 Teilnehmern aus verschiedenen Semestern war das Seminar seht gut besucht, was das Interesse an der Thematik zeigt. Es gab keine offizielle Abschlussprüfung, jedoch konnten die Studenten, die sich selber von ihrem Lernergebnis überzeugen wollten, einen kleinen, schriftlichen Test ablegen.

Tutortätigkeit Ägyptologie

 

Von 2009 bis 2011 war ich wiederholt als Tutor am Seminar für Ägyptologie und Koptologie tätig. Zusammen mit verschiedenen Professoren richtete ich den Propädeutik aus.

 

Das angestrebte Ziel des Propädeutikkurses sollte das Erlernen von persönlichen wie auch handwerklich-technischen Kompetenzen zur Erstellung eines wissenschaftlichen Referates oder Textes sein. Hierzu gehören Vorbereitung des Arbeitsmaterials, Zeitmanagement, Vortragsweisen, Umgang mit den verschiedenen möglichen Medien sowie persönliches Auftreten.

 

Wir vermittelten den Studenten, wie ein wissenschaftlicher Text aufgebaut werden sollte. Hierbei behandelten wir Themen wie der richtige Umgang mit der Bibliothek, Literaturrecherche, Zeitmanagement, Argumentationsaufbau, fachliche Terminologie und richtiges Zitieren aus Büchern. Dieses wurde mit praktischen Übungen, deren Durchführung mir oblag, vertieft.

 

Ein zweiter Bestandteil des Propädeutikkurses bestand aus der Vorbereitung von Referaten. Die von mir in diesem Rahmen behandelten Themen waren:

·         Motivation: Warum halte ich eigentlich ein Referat?

·         Didaktik: Frontal- und Gruppenunterricht

·         Vortragsweisen: freies Sprechen mit eingeprägtem Wissen oder Ablesen

·         Rhetorik: Benutzen von Stilmitteln

·         Umgang mit den Zuhörern: wie errege ich ihre Aufmerksamkeit und wie gehe ich mit Störungen um Vorbereitende Maßnahmen: Sichtung des Materials und Zeitmanagement

·         Vorstellung der zur verfügbaren Medien: Karte, Handout, Buch, Overhead, Dia und Powerpoint

·         Umgang mit den verfügbaren Medien: Kombination bringt Aufmerksamkeit

·         Das wissenschaftliche Referat: was sollte in einem Referat drin sein, welche Spielerei lässt man lieber

·         Akademischer Vortrag: das persönliche Auftreten des Referenten

·         Praktische Übungen: Umsetzung der erarbeiteten Themen

 

Um diese Lerninhalte zu trainieren musste jeder Student zum Abschluss ein kurzes Referat halten, welches dann von allen Teilnehmern in Hinsicht auf die oben genannten Punkte diskutiert wurde.

Tutortätigkeit Humanmedizin

 

Mein Erststudium war Humanmedizin. Hier entwickelte ich ein besonderes Interesse und Talent für den Makroskopischen Anatomiekurs, auch Präparierkurs genannt. An diesem Kurs nahm ich sowohl als Student wie auch mehrfach als Tutor teil.

 

Während dem Zeitraum von zwei Semestern erlernt ein Student hier die gesamte menschliche Anatomie am praktischen Beispiel. Dafür wird ein Präparat nach einem Lehrplan von zwei Gruppen systematisch präpariert. Bei dem Präparat handelt es sich um einen freiwilligen Körperspender.

 

Man beginnt mit dem Rücken und lernt erste Muskeln mit Ursprung, Ansatz und Innervation. Darauf folg der Bauch. Die Bauchorgane werden einzeln behandelt. Anschließend trennt man den Unterleib vom Oberkörper. Der nächste Punkt des Lehrplanes ist die Beckenregion mit den Fortpflanzungsorganen. Daran anschließend befasst man sich mit den unteren Extremitäten. Hier müssen sehr viele Knochen, Muskeln, Gefäße und Nerven vermittelt werden.

 

Im zweiten Semester beginnt man mit dem Thorax. Die innenliegenden Organe werden präpariert und unterrichtet. Der nächste Themenkomplex sind die oberen Extremitäten. Als schwerster Bereich folgt zum Ende der Schädel, welche in seiner ganzen Komplexität mit Zähnen, Hirn, Hirnnerven und Knochenstruktur gelernt werden muss.

 

Nachdem ich diesen Kurs selber absolviert hatte, wurde ich auf Grund meiner Leistung gefragt, ob ich nicht im darauffolgenden Semester als Tutor tätig sein wollte. Dieses Angebot nahm ich an und unterstütze dadurch die Ausbildung weiterer Studenten. Als Tutor war man jeweils für ein bis zwei Tische mit jeweils fünf Studenten zuständig. Man gab Lernhilfen, Ratschläge zum praktischen Vorgehen und hat gegebenenfalls bei besonders schwierigen Bereichen beim Präparieren selber Hand angelegt. Zumeist war man auch über den Kurs hinaus für die Studenten ansprechbar und gab Ratschläge für Testate und Zeitmanagement.